Dienstag, 8. Januar 2008

Hongkong

In Hongkong angekommen, mussten wir erst einmal - entgegen hartnäckiger Gerüchte - positiv festhalten, dass die Chinesen hier ausserordentlich hilfsbereit und freundlich sind. Der Shuttlebusservice zum Hotel hat auch ohne Voranmeldung bestens geklappt. Mittlerweile schon im Dunkeln, sind wir über beeindruckende Brücken und entlang unzähliger Wolkenkratzer gefahren. Trotz anfänglicher Mühe sich anhand der Gebäude und Berge zu orientieren, ist es im Zentrum relativ leicht, sich zurecht zu finden.

Kowloon ist das Zentrum Hongkongs auf dem Festland, gegenüber befindet sich Hongkong Island, das Geschäfts- und Wohnviertel der Reichen. Unser Hotel lag in Kowloon, sehr Nahe an der grössten Geschäftsstrasse, der Nathan Road. Die Umgebung dort ist ausgesprochen chinesisch. Die Gebäude sind zum Teil sehr imposant, modern und chic, gleich daneben aber stehen Wohnblocks, bestehend aus sehr ärmlichen Kleinstwohnungen.

Flo war ja schon einmal hier, für mich aber war es anfangs ein Kulturschock. Der Wechsel von kalten 0 zu feuchten 22 Grad, von europäisch zu asiatisch war für mich etwas schwierig zu verdauen. In Hongkong ist es sehr laut und geschäftig und das 24 Stunden lang, überall wuselt es nur so von Menschen. Und erst die Gerüche... manches, was wir der Nase nach nie anfassen würden, ist hier eine Delikatesse und so riecht es teilweise auch aus den Essständen und Imbissen. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und fand es sehr aufregend.

Gleich am ersten Abend hat mich Flo in ein exquisites chinesisches Restaurant, das Hutong, ausgeführt. Im 28. Stock an der Waterfront gelegen, hatten wir einen beeindruckenden Blick über die Skyline von Hongkong Island - einfach wunderschön. Die Gerichte: Lobster süss-sauer, verschiedene Dim Sum, Red Snapper in sehr scharfer Sosse und ein flach gedrücktes Lamm mit reichlich Knoblauch waren auch für unseren Gaumen sehr schmackhaft. Das zweite gastronomische Erlebnis, "Peking Ente", in einem traditionsreichen Familienbetrieb endete für mich leider nicht so optimal. Zuerst muss gesagt werden, dass dieses Restaurant berühmt für seine Ente ist und auch von Einheimischen hoch geschätzt wird (das Restaurant war brechend voll). Das Tier wird am Tisch zerlegt, die Stücke werden dann vom Gast zusammen mit Frühlingszwiebeln, Gurken und Pflaumensosse in Omeletten gerollt. Beim Ablösen des Fleisches hörte man das Messer durch die knusprige Kruste gleiten - mmhhm. Flo hat es super geschmeckt, für mich folgte leider ein Tag Bettruhe...

Wieder erholt, haben wir in einem Vergnügungspark von Hongkong Pandabären beobachtet (siehe Film). Am Abend sind wir dann durch den Night Market geschlendert und haben uns (ohne was gekauft zu haben!) in ein chinesisches Strassenrestaurant gesetzt. Die Küche und der rückwertige Bereich waren offen, gekocht wurde quasi auf der Strasse. Die dreckigen Teller wurden zum Säubern durch ein Wasserbecken gezogen und nass wieder auf den nächsten Tisch gestellt. Fische, Garnelen, Krebse etc. wurden lebendig in mit Wasser gefüllten Plastikbehältern aufbewahrt, woraus ab und zu eine Garnele zu entfliehen versuchte. Neben unserem Tisch stand ein grob geflochtener Korb, in den die ganzen Abfälle hineingeworfen wurden. Der Trief floss direkt in den Strassengulli. O.k., das hört sich jetzt sehr mutig an, vor allem mit unserer Vorgeschichte betreffend Pekingente, in so ein Restaurant zu gehen. Jedoch sahen die Speisen sehr gut aus und jeder Tisch war besetzt. Die Gerichte waren dann auch wirklich lecker und frisch, vor allem die Garnelen (Flos Schweinefleisch war etwas knorplig - man darf einfach keine Fragen stellen), und zu unserem Erstaunen ging es uns am nächsten Tag bestens.

Am Freitag, unserem Abreisetag, sind wir einem Tipp gefolgt und haben den lokalen Vogelmarkt besucht. Vögel sind die liebsten Haustiere der Chinesen, da sie in sehr beschränkten Platzverhältnissen leben und oft keine anderen Haustiere halten können. Die Käfige der bunten Tierchen sind jedoch ebenso bescheiden wie die Behausungen der Chinesen. Zusammengepfercht mussten sich manchmal dutzende von Papageien ein Gitter teilen. Das zu sehen hat uns es mehr schockiert als Freude bereitet. So sind wir denn ziemlich schnell mit der U-Bahn in Richtung des grössten Tempels von Hongkong gefahren. Wir hatten Glück, es war gerade Chinesisches Neujahr und viele Menschen waren zum Gebet und zum Opfern gekommen. Einige haben bei den zahlreichen Wahrsagern auch die Zukunft befragt.

Bei Pasta und Steak am beeindruckenden Flughafen zogen wir schliesslich folgendes Fazit: Hongkong ist sehr faszinierend, für uns aber doch etwas fremd. Nach fünf Tagen war es für uns beide Zeit, in ein neues Abenteuer aufzubrechen.

Hongkong I
Hongkong II

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hi!
haben eben miteinander telefoniert und der panda ist wirklich seeehhhr süss! hoffe, ihr verlebt spannende wochen in neuseeland und seht mal einen kiwi oder sonst was exotischens!
viele bussis
cali

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihre Lieben, schön, Eure Stimme zu hören. Meine Kommentare lassen sich offenbar nicht so leicht versenden. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute und begleite Euch in Gedanken. Bussi Mama

Anonym hat gesagt…

Jetzt hat es geklappt! Gehen heute ins Reisebüro...und abends in "Westseide Story". Bussi Mama

Anonym hat gesagt…

... Smilla hat ja so gestaunt! "han ich no nie im Zoo gseh!"

Bussi Vani und Smilla

michi hat gesagt…

hi! schön, zu lesen und zu sehen, dass es euch gut geht. verfolge mit freude und spannung eure erlebnisse ...da kommt einem so ein tag im büro gleich doppelt langweilig vor ;-) alles liebe aus dem verregneten münchen

wallimanns hat gesagt…

Hallo ihr Zwei
Macht echt Freude, euere Reiseberichte zu lesen! Das muss spannend gewesen sein in Hongkong - zum Glück bleiben immer die guten Erinnerungen haften und die 'unbekömmliche' Ente wird in Vergessenheit geraten. Gute Fortsetzung in Neuseeland und liebe Grüsse Ursula + Ruedi

mama hat gesagt…

Gute Nacht, Ihr Lieben, das Mikrophon ist in Ordnung, jetzt werde ich mich nach einer Kamera umsehen! Morgen wird uns die Nachbarin, Reiseleiterin, Tipps und Hints geben. Schön langsam freuen wir uns auf die Reise und Euch natürlich! Nächste Woche wird gebucht! Wir werden Mitte März starten. Noch viel Interessantes und Schönes Bussi Mama und Gàbor

Anonym hat gesagt…

Ciao ihr zwei!
Zunächst ein Kompliment für diesen Blog und die technische Umsetzung mit Photos und Video - chapeau!
Dank Euren lebhaften Schilderungen und den Photos hat man echt das Gefühl bei Euch dabei zu sein, vielen Dank dafür.
Wünschen Euch weiterhin alles Gute und sind jetzt schon auf die nächsten Episoden gespannt.
Liebe Gruess,
Philippe und Franziska

P.S. Der Panda ist mir persönlich ja sehr sympathisch, würde gerne tauschen ;-)